Zusätzliche Lebenskräfte durch Meditation

Inwiefern bedeutet Meditation einen Kraftzuwachs?

Meditation stärkt den Ätherleib

Der meditative Weg des Anthroposophen beginne immer im Denken, greife über auf das Fühlen und ergreife den Willen, indem man in kleinen Schritten zu verwirklichen versucht, was man voll Begeisterung gedacht hat.1. So gesehen geben Ideale den Menschen, die sich spirituell entwickeln wollen, die Möglichkeit über die Meditation zusätzliche Lebenskräfte zu erlangen, den Ätherleib zu stärken. Im Krankheitsfall lässt sich dadurch die Heilung unterstützen.

Alle medizinischen Meditationen sind Meditationen, die nicht nur inspirierende Gedanken und erhebende Stimmungen enthalten, sondern sie enthalten auch einen Willensimpuls, eine Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Sie vertiefen das Verständnis der Schwelle und ermöglichen ein spirituelles Krankheitsverständnis (vgl. Doppelnatur des Ätherischen: Gegenseitige Beeinflussung von Gedanken- und Körperleben):

  • Der gesunde Mensch verfügt über ein starkes biologisches Ego, ein starkes Immunsystem, eine gute Verdauung. Das bedeutet: Er verwandelt die Welt und erschafft am Ende des Verdauungsprozesses sich selbst, die Substanz seiner selbst (vgl. Anthroposophische Menschenkunde: Physiologie des Egoismus).

  • Jede Krankheit beginnt mit einer Schwächung des Immunsystems und mit einer Störung der Physiologie der Verdauung.

Meditative Übung als Begleitbehandlung

In diesem Zusammenhang müssen wir folgende wichtige Regel beachten: Nur wenn ein Patient Fragen stellt, dürfen wir ihm eine meditative Übung mitgeben als Begleitbehandlung für seine Krankheit. Im Falle eines Rheumapatienten z.B. kann man ihm dann zeigen, wie er über eine betreffende Meditation innere Ruhe herstellen kann (vgl. Krankheit: Rheumatischer Formenkreis und sein geistiges Gegenbild).

Der Grund, warum eine esoterische Zusatzübung nur auf Anfrage des Patienten herausgegeben werden darf, ist, dass es nicht um die Schuldfrage geht. Denn kein Mensch wird nur aus sich selbst heraus krank. Wir werden aneinander krank, an den Beziehungen. Krankheit ist immer auch ein soziales Phänomen, kein ausschließlich individuelles. Wer eine Krankheit durchmacht, führt einen Schicksalsausgleich herbei, bringt auch sozial etwas in Ordnung (vgl. Begabung und Behinderung: Sinnfindung bei Krankheit und Behinderung ).

Vgl. „Meditativer Zugang zur Wärme“, Vortrag an der französischen Ärztetagung am Goetheanum, 13.03.2008

  1. Rudolf Steiner, Die Brücke zwischen der sichtbaren und der spirituellen Welt. GA 202.