Wärme als Verwandler von Materie

Inwiefern verwandelt Wärme die Materie?

Wofür ist diese Tatsache ein Wahrbild?

Aggregatszustände und Temperaturschwellen

In der Physik sprechen wir von Aggregatzuständen, die unterschiedlichen Gesetzen folgen:

  1. Die Naturgesetzlichkeit bzw. der Aggregatszustand, der im Physischen wirkt und die Materie strukturiert, wird von Aristoteles bis hin zu Rudolf Steiner das Feste genannt.

  2. Das Flüssige, vom Wasser bis hin zu allen Körpersäften, ist der Aggregatzustand bzw. der Zusammenhang aller Gesetzmäßigkeiten, die das Fließen und Schwimmen möglich machen.

  3. Der Aggregatszustand des Luftigen, des Gases, umfasst Gesetzmäßigkeiten die bewirken, dass etwas fliegen und sich verflüchtigen kann, dass Gas sich allseitig ausbreitet und idealerweise kein Gewicht mehr hat.

  4. Der vierte Zustand – die Wärme – ist nicht als Aggregatzustand anerkannt, weil er keine Materie hat – er wirkt aber in der Materie. Er ist eine reine Gesetzlichkeit, ein Element im Sinne der alten Griechen, für die die Elemente nicht physisch waren, sondern Ideen- bzw. Gesetzeszusammenhänge.

Alles beherrschende Wärme

Heute sprechen wir von Thermodynamik, deren Gesetzen die Wärme folgt. Dieser Gesetzeszusammenhang beherrscht die gesamte Welt der Materie. Denn die Aggregatszustände sind durch kritische Temperaturschwellen voneinander getrennt: Bei exakt 0° C schmilzt das feste Eis, bei exakt 100° C verwandelt sich das flüssige Wasser in gasförmigen Dampf. Dabei kommt es jedes Mal zu einer völlig anderen Seinsweise der Materie (vgl. Wärme: Wärme und Seinsebenen).

Dieses Beispiel zeigt auch: Durch Wärme, Hitze, lässt sich die gesamte Materie verwandeln. Die Klimadebatte unterstreicht, dass ein Ansteigen der Welttemperatur um ein bis zwei Grad die gesamte Ökologie verändert und damit alles materielle Dasein. Das heißt, die Wärme, das Nicht-Materielle, beherrscht alles Materielle (vgl. Wärme: Fragen und Antworten zum Thema Wärme). Das ist das konsequenteste Wahrbild dafür, dass es der Geist ist, der sich durch die Wärme die Körper schafft und das materielle Dasein beherrscht.

Vgl. Vortrag „Tastsinn und Gleichgewichtssinn in Diagnostik und Therapie“, gehalten am 7. Januar 2016 an der Kunsttherapietagung