Herz, Ich und Karma

„Von der Geschlechtsreife an schaltet sich auf dem Umwege durch den Astralleib die gesamte menschliche Tätigkeit in das Ätherherz ein, in dasjenige Organ, das aus den Abbildern der Sterne, aus den Abbildern des Kosmos geworden ist ... wenn Sie dieses alles betrachten, dann haben Sie den Zusammenschluß dessen, was der Mensch in der Welt tut, mit dem Kosmischen. Im Herzen haben Sie, insofern die ätherische Welt in Betracht kommt, einen zusamengezogenen Kosmos ... Das Ich folgt immer mehr und mehr, innig verbunden mit dem Blutkreislauf, dem Wege dieses Blutkreislaufes. So daß wiederum auf dem Umwege durch diese mit dem Blutkreislaufe laufenden Ich-Kräfte das Ich eingreift in dasjenige, was aus dem Zusammenschluß des ätherischen und des astralischen Herzens gebildet worden ist ...“1

Der astralische Leib versammelt in sich nach und nach alles, was wir hier in unserem Erdenleben getan haben. Da sich aber auch das Ich mit allem verbindet, schreiben sich ihm ebenfalls die Absichten und Ideen ein, aus denen der Mensch seine Handlungen vollzieht. Hier erleben wir den Zusammenschluss von menschlichem Karma mit den Gesetzmäßigkeiten des Kosmos (vgl. Schicksal und Karma: Schicksalskunst im Lichte der Mysteriendramen).2

Das Ich ist in allen Wärmeprozessen zu Hause, in die es unmittelbar eingreift (vgl. Wesensglieder: Grundlegendes zum Thema Wesensglieder). Bei allen wie auch immer gearteten Erwärmungsprozessen berühren sich das Geistig-Seelische und das Organische im Menschen, die Wärme erfasst und durchdringt den ganzen Menschen. Greift die Wärme des Organismus auf das Geistig-Seelische über, dann verwandelt sie sich in die innere Wärme des Mitgefühls und Interesses für die Mitmenschen.

Vgl. „Meditationen zur Herztätigkeit“, unveränderter Nachdruck der 2. Auflage 2014

  1. Rudolf Steiner, Sechster Vortrag, Dornach, 26. Mai 1922. In: Menschliches Seelenleben und Geistesstreben im Zusammenhange mit Welt- und Erdentwickelung, GA 212, Dornach 1998, S. 123-125.
  2. Vgl. ebenda, S. 126.