Immunschwäche der HIV-Erkrankung und ihr geistiges Gegenbild
Was ist das geistige Gegenbild der HIV-Erkrankung?
Was will es uns sagen?
Selbstlosigkeit als Entwicklungsaufgabe
Der HIV-Kranke erlebt, wie sein Immunsystem, das biologisch gesehen optimalerweise egoistisch sein müsste (vgl. Immunsystem und Immunisierung: Immunsystem und Motivation), immer „altruistischer“, d.h. selbstloser, wird und damit immer schwächer.
Im Jungmedizinerkurs schildert Rudolf Steiner eindrücklich, weshalb eine Erkrankung zugleich mit ihrem gesunden geistigen Gegenbild als eine Art „Himmelsimagination“ erfasst werden müsste.1
Entsprechend wäre das geistige Gegenbild der HIV-Erkrankung, das am falschen Ort die Symptomatik der Krankheit hervorruft, die geistige Charaktereigenschaft der Selbstlosigkeit. Selbstloser Dienst am Menschheitsganzen ist der Ausgleich für die materialistische Weltanschauung und die gegenwärtig herrschende Kulturstimmung und Gesinnung. Selbstlose Dienstbereitschaft ist aber auch die Ausgangsbedingung für den christlich-rosenkreuzerischen Schulungsweg, den Rudolf Steiner in seinen Schriften zur geistigen Schulung beschreibt:
„Er [der Geheimschüler] lernt nicht, um das Gelernte als seine Wissensschätze aufzuhäufen, sondern um das Gelernte in den Dienst der Welt zu stellen.“2
So kann man in dieser Erkrankung auch eine typische Zeitkrankheit sehen. Was ein Teil der Menschheit verursacht, wird von anderen kompensiert. Man kann – insbesondere in Afrika – sehen, dass viele Menschen leiden müssen, während sich die Verursacher der materialistischen Gesinnung durch ihr Wissen schützen können. Doch im folgenden Erdenleben werden die in diesem Leben Erkrankten wiedergeboren mit den Früchten dieser Krankheit: mit einer Veranlagung zur Selbstlosigkeit und inneren Stärke.
Vgl. „Raphael und die Mysterien von Krankheit und Heilung“, Medizinische Sektion am Goetheanum 2015
- Rudolf Steiner, Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst, GA 316, Dornach 2008.
- Rudolf Steiner, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, GA 10, Dornach 1993, S. 28.