Altersgerechte Erziehung als Vorbeugung gegen Krebs

Gibt es eine Möglichkeit, wie wir unsere Kinder vor der Zeitkrankheit Krebs schützen können?

Inwiefern ist altersgerechte Pädagogik als Prävention zu verstehen?

Altersgerechte Entwicklung verstehen

Die Wege, der Krebserkrankung vorzubeugen, ergeben sich aus dem tieferen Verständnis der ätherischen Kräfte und ihrer Möglichkeiten, sich in leibfrei am Gehirn reflektierende Gedankentätigkeit zu metamorphosieren (vgl. Wesensglieder: Die Metamorphose der Wesensglieder in leibfreies Denken, Fühlen Und Wollen). Die Kräfte, die dem Denken, Fühlen und Wollen zu¬grunde liegen, sind dieselben, denen der Körper Wachstum, Entwicklung und Regeneration verdankt.

Demgemäß sollten nur diejenigen gedanklichen, gefühlsmäßigen und willentlichen Möglichkei¬ten für die verschiedenen Lernprozesse in Anspruch genommen werden, die der Körper altersentsprechend für die Metamorphose zur bewussten Tätigkeit im Lernprozess schon „freigibt" (vgl. Waldorfpädagogik: Körperliche Entwicklung und Lernfähigkeit).

Zwei Angriffsflächen für Krebs

Ich möchte an dieser Stelle zwei pädagogische Trends nennen, die unter anderem dazu beitragen, dass der Mensch im späteren Leben Krebs entwickelt.

  • Konstitutionelle Schwächung durch Akzeleration

Durch verfrühtes und oft auch forciertes Erlernen nicht entwicklungsgerechter Inhalte und Fähigkeiten werden dem Körper Kräfte entzogen, die er für das aktuelle Wachstum und Ausreifen der Organe bräuchte. Das betrifft zum Beispiel die rechte Gehirnhälfte und die ihr geschuldeten oft kreativen Fähigkeiten, die sich nicht vollends entwickeln können, weil die linke Gehirnhälfte mitsamt ihren Fähigkeiten zu früh und einseitig stimuliert wird.

Die Folge ist eine Entwicklungsbeschleunigung (Akzeleration) und das Phänomen, dass die Organe und Organsysteme zwar schneller, aber häufig nicht genügend ausreifen – was mit einer verminderten Funktion und Schwächung der betroffenen Systeme einhergeht. So können intellektuelle und gefühlsmäßige Überforderung eine konstitutionelle Schwächung für das ganze spätere Leben veranlagen.

  • Geschwulstbildung durch Brachliegen kreativer Kräfte

Auch können infolge einseitiger intellektueller Belastung andere schöpferische Möglichkeiten brach liegen bleiben und an einer Metamorphose in Gedankenkräfte gehindert werden. Wenn Kinder auf sie einströmende Eindrücke nur oberflächlich registrieren, betrachten oder benennen, können die Bildekräfte des Körpers nicht voll übergeführt werden in seelische und geistige Tätigkeiten und bleiben brach liegen.

Nach dem anthroposophischen Krankheitsverständnis können solche „tatenlos" im Organismus verbleibenden, für die geistige Tätigkeit nicht herangezogenen Wachstumskräfte eines Tages „ausbrechen“ und den Impuls für das Wachstum einer Geschwulst geben (vgl. Krankheit: Grundlegendes zu körperlichen Erkrankungen).

Prävention durch altersgerechte Pädagogik

Wenn Eltern und Erzieher um diese Zusammenhänge wissen, können sie von diesen zwei Sei¬ten her helfen einer Krebs¬erkrankung vorzubeugen:

  • durch Ermöglichen von vielfältigen, tiefen Sinneswahrnehmungen und -erfahrungen, die eine harmonische leiblich-seelische Entwicklung fördern

  • durch die Förderung des bildhaften, „bildenden" Denkens, das zu lebendigen Erinnerungsbildern führt, die das Kind begeistern und erwärmen können.

Um dem Ausbrechen der Krebserkrankung so weit als möglich durch die Erziehung vorzubeugen, käme es also darauf an, die Sinneswahrneh¬mungen und deren empfindungsmäßige und gedankliche Verarbeitung besonders intensiv zu pflegen. Denn es ist entscheidend, dass Kinder mit ihren Sinneseindrücken und Gedanken starke innere Erlebnisse verbinden (vgl. Gefühle und Fühlen: Gefühl im Spannungsfeld von Sinneserfahrung und Denken).

Das Erkennen solcher Zusammenhänge fordert dazu auf, in der Erziehung vom Kindesalter an konsequent Gesundheitsvorsorge zu praktizieren.

Vgl. „Spirituelles Krankheitsverständnis aus anthroposophischer Sicht“, aus „Spiritualität, Krankheit und Heilung - Bedeutung und Ausdrucksformen der Spiritualität in der Medizin“, VAS Verlag 2007