Erholungswert des Monatsrhythmus

Was macht den Monatsrhythmus so bedeutsam?

Wobei unterstützt er uns?

Rhythmus der Erholung und Gewohnheitsbildung

Der Monatsrhythmus erweist sich als der Rhythmus der tiefgreifenden Erholung. Aus der Bäder- und Klimaheilkunde (Kurmedizin) ist bekannt, dass der Erholungswert eines vierwöchigen Kuraufenthaltes bedeutend höher ist als der eines zwei- oder dreiwöchigen.

Wenn ein Mensch wirklich erschöpft ist, braucht er sogar eine zwei- bis dreimonatige Rekonvaleszenz – da ist es in der Regel nicht mit einer Auszeit von vier Wochen getan.

Der Monatsrhythmus dient aber auch der Gewohnheitsbildung und Stabilisierung. Es dauert mindestens vier Wochen, bis eine neue Gewohnheit „sitzt”. In der Waldorfschule macht man sich diese Tatsache zunutze, indem man den Unterricht, wenn irgend möglich, in vier Wochen dauernden Epochen erteilt.1

Pflege des Monatsrhythmus

Man kann den Monatsrhythmus bewusst pflegen durch:

  • genaues Anschauen von Kalenderbildern,
  • das Singen von Monatsliedern,
  • das Beobachten von Lebensvorgängen im Wechsel der Jahreszeiten und damit verbundenen Tätigkeiten in der Landwirtschaft und im Garten,
  • durch die Art der Kleidung, die sich im Laufe der Monate ändert.

Bei der Feriengestaltung empfehlen wir, wenn irgend möglich, den Vier-Wochen-Rhythmus zu berücksichtigen und raten von Kurzurlauben mit Kindern ab, wenn es um deren Erholung gehen soll. Kurzurlaube können Erwachsene anregen und „auf andere Gedanken” bringen. Für Kinder sind sie jedoch eine Strapaze. Nicht selten bringen Kinder einen Infekt von der Reise mit oder erkranken am Urlaubsort.

Vgl. „Die Würde des kleinen Kindes“, Ergänzungen, Kongressband Nr. 2, gelbes Heft

  1. Vgl. hierzu Wolfgang Schad, Zur Hygiene des Unterrichts, in: Erziehung ist Kunst. Pädagogik aus Anthroposophie. Stuttgart I994.